Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Europa dringend aufgefordert, seine Fettleibigkeits-"Epidemie" zu bekämpfen, die für mindestens 1,2 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich ist.
Laut WHO sind in Europa die Mehrheit (60 %) der Erwachsenen und fast ein Drittel der Kinder übergewichtig oder fettleibig. Nur in Nord- und Südamerika sind diese Raten höher.
Die Organisation sagt, es sei noch nicht zu spät, diesen schrecklichen Trend umzukehren, aber dazu seien Maßnahmen der Regierungen der am stärksten betroffenen Länder erforderlich.
Reduzierung von fettreichen Lebensmitteln und zuckerhaltigen Getränken
Das Problem besteht darin, dass die meisten verarbeiteten und ungesunden Lebensmittel und Getränke derzeit am günstigsten sind und sich großer Beliebtheit erfreuen, insbesondere bei Verbrauchern mit niedrigem Einkommen. Würden die Preise deutlich höher sein, würden die Menschen weniger schädliche Produkte kaufen. Eine mögliche Lösung ist daher die Einführung einer Sondersteuer auf fettreiche Lebensmittel und zuckerhaltige Getränke. Die WHO ist überzeugt, dass dies Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes bei Kindern und Erwachsenen wirksam bekämpfen wird.
Die WHO fordert die Länder schon lange auf, ungesunde Lebensmittel zu besteuern, doch die Regierungen zögern mit einer Reaktion, da sie befürchten, dies könnte bei Unternehmen oder ärmeren Bürgern unbeliebt sein.
Großbritannien ist eines der Länder mit der höchsten Fettleibigkeitsrate.
Laut WHO gehört Großbritannien zu den Ländern Europas mit der höchsten Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen. Derzeit belegt es den vierten Platz im Ranking der Länder mit der höchsten Prävalenz von Übergewicht und Adipositas. Die Regierung bemüht sich jedoch um neue Maßnahmen, um diese Situation zu verbessern.
Letzten Monat führte die Regierung in England die verpflichtende Kalorienkennzeichnung für alle Restaurants, Cafés und Imbisse mit mehr als 250 Beschäftigten ein. Im Oktober werden daraufhin Mengenrabatte für Lebensmittel und Getränke mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt verboten. Angebote wie „Kauf eins, bekomm eins gratis“ oder „3 für 2“ gelten dann nicht mehr für diese Produkte. Geschäfte und Supermärkte dürfen ungesunde Lebensmittel und Getränke nicht mehr an gut sichtbaren Stellen wie Eingängen und Kassen bewerben.
Die Regierung plant, 2023 ein neues Gesetz einzuführen, das die Werbung für ungesunde, zucker-, salz- und fettreiche Lebensmittel im Fernsehen vor 21 Uhr einschränkt. Die WHO empfahl außerdem, die Anzahl von Imbissbuden in einkommensschwachen Vierteln zu regulieren.
Eine Vollwertkost ist gesünder und günstiger.
Vollwertige Lebensmittel sind natürliche Produkte wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Getreide, die nicht industriell verarbeitet wurden. Sie enthalten keine Zusatzstoffe wie Zucker, Stärke, Natrium, Aromen, Konservierungsstoffe und viele andere Chemikalien. Stattdessen liefern sie alles, was Ihr Körper braucht, in seiner reinsten Form: Nährstoffe, Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe, raffinierte Kohlenhydrate und Proteine.
Tatsächlich kann man sich gesund ernähren, ohne ein Vermögen auszugeben. Viele Vollwertprodukte sind auch für Familien mit kleinem Budget erschwinglich. Getrocknete Bohnen sind beispielsweise günstiger als Bohnen aus der Dose, genauso wie alle anderen Hülsenfrüchte. Das Geheimnis liegt darin, in größeren Mengen einzukaufen und selbst zu kochen. Und das ist heutzutage ganz einfach: Viele Rezeptideen mit Vollwertkost sind online kostenlos verfügbar, und bei Wholefood Earth gibt es jetzt dauerhaft niedrige Preise! Wir möchten gesunde Lebensmittel für jede Familie in Großbritannien zugänglich machen, und deshalb haben wir unsere Preise dauerhaft gesenkt.
